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russische General Paskewitsch zwang durch die Eroberung der armenischen Bergfestung Eriwan den Schach zur Abtretung des nördlichen Hochlandes von Iran, 1826. Nach der Beendigung des persischen Krieges stellte der Zar, welcher sich schon mit England zur Anerkennung der Unabhängigkeit Griechenlands geeinigt hatte, an die Türkei die Forderung, dass die Moldau und Walachei eine selbständige, von der Pforte unabhängige Verwaltung erhalten sollten. Obwohl der Sultan im Vertrage zu Akjerman (Sept. 1826) auf diese Forderung einging und sogar die Ostküste des schwarzen Meeres an Russland überliess, so erklärte er sich doch entschieden gegen jede Einmischung der fremden Mächte zu Gunsten der Griechen. Nichts desto weniger verbündeten sich auf dem Congress zu London (6. Juli 1827) England, Russland und Frankreich zum Schutze der griechischen Freiheit. Die vereinigte Flotte der drei Grossmächte erschien in den griechischen Gewässern, und in der Bucht von Navarino in der Nähe des alten Sphakteria kam es zu einer Seeschlacht, in der die türkisch - ägyptische Flotte vollständig zerstört wurde, 20. Octbr. 1827. Russland erklärte jetzt, da die Türkei noch immer jede fremde Vermittlung verwarf, der Pforte förmlich den Krieg. General Wittgenstein rückte in die Donaufürstenthümer ein und eroberte Varna. Sein kühner Nachfolger Diebitscli überstieg nach der Einnahme Silistrias das rauhe Balkangebirge, woher er den Ehrennamen Sabalkansky erhielt, und zog in das von den Einwohnern verlassene Adrianopel ein. Da zugleich Paskewitsch im türkischen Armenien die Festungen Kars und Erzerum genommen hatte, so bequemte sich endlich die Türkei unter preussischer Vermittlung zu einem Waffenstillstand, dem bald der Friede zu Adrianopel folgte, 14. Sept. 1829. Russland behielt von allen seinen Eroberungen nur die von den Donaumündungen gebildeten Inseln und die Festungen an der Ostküste des schwarzen Meeres. In Bezug auf die Moldau und Walachei wurden die Bestimmungen des Vertrages von Akjerman erneuert. Griechenland wurde als unabhängig anerkannt, aber auf engere Grenzen, als ursprünglich beabsichtigt war, nämlich bis zu den Meerbusen von Volo und Arta eingeschränkt. Die republikanische Regierung, welche zuletzt
Stein, Weltgeschichte in. 38
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unter vielen Stromschnellen das Taurusgebirge, wendet sich dann nach Südost und ergiesst sich nach einem 380 Meilen langen Laufe in den persischen Golf. Der Tigris nähert sich in südwestlicher Kichtung strömend allmählich dem Euphrat bis auf 21;2 Meilen (bei Sipphara), entfernt sich dann aber wieder von ihm und schliesst eine fruchtbare Marschebene ein, bis er sich nach einem 200 Meilen langen Laufe mit dem Euphrat zu einem mächtigen Strome vereinigt. In ihrem Oberlauf eng von Felsen eingeschlossen treten die beiden Flüsse bald in eine baumreiche mit Platanen, Tamarisken, Cypressen, Eichen und Nussbäumen bestandene Ebene ein. Bei der gegenseitigen Annäherung der Flüsse hört der Baumwuchs fast ganz auf; nur hie und da stehen einzelne Gruppen von Dattelpalmen auf dem weithin übersehbaren Flachland. Diese weite Ebene musste einen günstigen Boden zur Gründung eines grösseren Reiches abgeben. Das ganze Stromland des Euphrat und Tigris zerfiel in drei Theile:
a. Der nördliche Theil bis zur Annäherung der beiden Flüsse oder bis zum Königskanal, von den Griechen Mesopotamien genannt. Das Land ist fruchtbar und weidereich in der Nähe der Flüsse und kleineren Wasseradern, sonst aber macht die heisse und trockene Jahreszeit hier den regelmässigen Anbau fast unmöglich. Dagegen ist es noch jetzt, wie zur Zeit des Xenophon (Anab. I, 5) reich an Wild, an Rebhühnern, Trappen, Gazellen und wilden Eseln.
den sonstigen Nachrichten nicht überein. — Eine Hauptquelle liefern die 1842 von dem französischen Consul Botta in dem Hügel von Koyund-schik, Mosul gegenüber und 3 Meilen nördlich in Khorsabad auf dem Boden des alten Ninive veranstalteten Ausgrabungen, welche später die Engländer A. Layard (besonders zu Nimrud) und Rawlins on fortsetzten. Die assyrische Keilschrift, mit der die Wände in den aufgedeckten Palästen und viele gebrannte Ziegel bedeckt sind, ist durch Layard, Rawlinson, Oppert, Hincks erst zum Theil entziffert. Den Schlüssel zur Deutung der Keilschrift lieferte die Inschrift des Darius Hystaspis auf einem Felsen zu Behistun oder Bisutun (unweit Hamadan), welche in persischer, medischer und assyrischer Sprache abgefasst ist.
Bearbeitungen: Layard, Ninive u. s. Ueberreste. Uebers. v. Meissner. 1849. Layard, Ninive u. Babylon. Uebers. v. Zenker. Marcus v. Niebuhr, Gesch. Assurs u. Babels seit Phul. 1857-
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H~rr-—..........■———m
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Offenbarung möglich war, zur höchsten Höhe entwickelten und zu den meisten Wissenschaften und Künsten den Grund legten.
3. Die Römer, welche nicht blos mit ihrem auf das Nützliche und Brauchbare gerichteten Sinne die griechische Bildung-weiter verarbeiteten und verallgemeinerten, sondern auch ein grossartiges, durch Gesetze und Einrichtungen wohlgefügtes Staatsgebäude aufführten.
Nach den Sprachstämmen scheiden sich die Völker, welche Träger der Geschichte geworden sind, in
1. Die semitischen Völker, zu denen die Israeliten, Phönizier, Assyrier, Babylonier gehören;
2. Die Aegypter;
3. Die Völker des indogermanischen Sprachstamm es, zu denen die indischen und persischen Arier und fast alle europäischen Völker gehören.
Asien. *)
§. 3. Die erste Entwicklung eines höheren geistigen Lebens nahm in Asien ihren Anfang. Von Indien aus scheint sich die Kultur nach Aegypten und nach Vorderasien verbreitet zu haben. Phönizier und Phrygier machten zuerst die höhere Bildung bei den Griechen heimisch, welche dann später die Lehrmeister der Römer wurden. In Asien lebten und wirkten auch die Stifter der bedeutendsten Religionen. Von Asien ging der erste Handel aus, indem die Karawanen der Inder und Araber zu Lande, die Phönizier zur See Waaren brachten und eintauschten. Endlich entstanden in Asien auch die ersten staatlichen Vereinigungen der Menschen und die ersten grösseren Reiche, wie das assyrische, babylonische, persische und nachmals das persisch-macedonische Reich.
Von der Bodengestaltung Asiens hatten die Alten eine höchst unklare Vorstellung, namentlich waren ihnen das hinterasiatische Hochland und die nördlichen Tiefebenen unbekannt. Die wichtigsten Gebirge, welche sie kannten, waren:
1. Der Taurus. Dieser beginnt bei dem Chelidonischen Vorgebirge in Lycien und streicht durch die südlichen Land-
*) Forbiger, Handb. der alten Geographie. 3 Bde. 2. Aufl. 1870.
1*
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Extrahierte Ortsnamen: Asien Asien Indien Vorderasien Asien Asien Asiens Lycien
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Gebirgswall des Himalaya, nach allen anderen Himmelsgegenden durch den indischen Ocean abgeschlossen. Es zerfällt in drei Theile:
1. Die Berglandschaft des Himalaya, welche die höchsten Berge der Erde trägt. Dem Südfusse des Gebirges ist eine wald- und sumpfreiche Ebene vorgelagert, welche die Bevölkerung Indiens vom Ueberschreiten des Gebirges abbielt.
2. Die Flussebene des Indus und Ganges. Die Quellen des Indus liegen auf der Nordseite des Himalaya. Nach seinem Durchbruche durch das Gebirge nimmt er von der rechten Seite den Kabul, von der linken fünf Zuflüsse auf, welche ihm durch den Satadrus (j. Sutletsch) zugeführt werden. — Der Ganges entspringt auf den Gletschern an der Südseite des Himalaya und stürzt sich in raschem Laufe in die Ebene, welche er durch regelmässige Ueberschwem-mungen weithin bewässert. An seiner Mündung bilden die übertretenden Gewässer stehende Sumpflachen mit giftigen Ausdünstungen. Wegen seiner hohen Bedeutung für die Fruchtbarkeit des Landes wird sein Wasser für heilig gehalten.
3. Die Hochebene von Dekan. So wie Indien selbst von dem übrigen Körper des asiatischen Festlandes abgegrenzt ist, so ist das Dekan für sich wieder ein abgeschlossenes Gebiet. Es ist nämlich im Westen durch das rauhe West-ghatsgebirge, im Osten von den niedrigen Ostghats und ■der unzugänglichen Küste Koromandel, im Norden von dem Yindhyagebirge umwallt. Bei dieser natürlichen Abgrenzung haben sich im Innern der Hochebene noch bis jetzt Beste der alten Urbevölkerung erhalten.
Indien ist mit allen Erzeugnissen, wie kein anderes Land der Erde, verschwenderisch ausgestattet. Der fruchtbare Boden
Alexanders d. Gr., Strabo, Plinius. Die Nachrichten der Alten über Indien sind mit vielen Sagen untermischt. Erst seitdem im Anfänge unseres Jahrhunderts die alte Sprache der Inder, das Sanscrit, durch Aug. Wilh. Schlegel, Bopp, Lassen u. a. erforscht ist, ist die indische Literatur selbst und mit ihr eine genauere Kunde des Volkes und seiner Geschichte erschlossen.
Bearbeitungen: Lassen, Indische Alterthumskunde. 4 Bde. 1847 ff. — Duncker, Bd. Ii.
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zu dem Plateau von Bar ca an, welches südwärts in eine Niederung abfällt. Hier bildeten mehrere fruchtbare, mit Wäldern von Datteln, Oelbäumen und Feigen gesegnete Oasen, unter denen das Ammonium (j. El Siwah) mit dem Tempel des Jupiter Ammon die berühmteste war, den einzigen Handelsweg in das Gebiet von Carthago.
Westlich von der libyschen Bergkette erstreckt sich die Wüste Sahara 700 Meilen lang und 200 Meiten breit. Sie wird durch einen Höhenzug, welcher von Tripolis nach Süden streift, in eine östliche Hälfte, . die eigentliche Sahara, eine Ebene voll Flugsand, nur hie und da von einigen Erhebungen und Vertiefungen des Bodens unterbrochen, und eine westliche, die libysche Wüste, eine steinige, meist mit grobkörnigem Sande bedeckte Ebene, getheilt. Der beide Hälften scheidende Höhenzug wird durch die Oasengruppe des alten Phazania (j. Fezzan) unterbrochen. Unter den Vertiefungen der Sahara war das Dattelland, jetzt Biledulgerid oder die algierische Sahara genannt, die bedeutendste.
Im Nw. der Sahara ragt die getrennte Gebirgsmasse des Atlas, den die Alten als das Grenzgebirge der Welt ansahen, bis zu einer Höhe von 11,000 Fuss hervor
3. Der Nil. Unter den Flüssen Afrikas war der bedeutendste der Nil, den Alten nur von der Mündung des As tabor as (j. Atbara oder Tacazze?) an abwärts genauer bekannt. Der gewaltige, gegen 800 Meilen lange Strom hat zwei Quellgebiete, von denen das eine aus dem Bahar el Azrek oder dem blauen Fluss und dem Tacazze gebildet in dem Hochlande von Habesch, das andere aus dem Bahar el Abiad oder dem weissen Flusse und mehreren anderen Flüssen und Seen bestehend in dem südlichen Hochlande liegt. Der Bahar el Abiad, der eigentliche Quellfluss des Nils, ist wahrscheinlich ein Ausfluss des 1863 von Speke und Grant entdeckten Victoria-Nyanzasees. Bei Chartüm vereinigt er sich mit dem Bahar el Azrek. Nachdem sich der Strom dann durch den Atbara, seinen einzigen bedeutenden Nebenfluss, verstärkt hat, fliesst er mit einer mächtigen Biegung, in der der alte Staat Meroe lag, in ein enges Felsenthal eingezwängt, mit zahlreichen Wasserfällen durch das öde Hochland von
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pylen, wo noch heute die wannen Quellen sprudeln, die dem Pass den Namen geben, nur für einen Wagen Raum, jetzt ist er aber eine Meile breit. Hier war das Eingangsthor in das eigentliche Hellas; auf diesem Wege drangen die erobernden. Völker, die Perser, Gallier, Römer und Osmanen ein.
Die Landschaft Thessalien, welche von den cambunischen Bergen im N., dem Pindus im W. und dem Oeta im S. begrenzt wird, ist auch im 0. nach der Seeseite von dem waldreichen Pelion und dem Ossa (6017') eingeschlossen. Das thessa-lische Binnenland besteht daher aus zwei muldenförmigen Thä-lern, welche durch den Othrys geschieden sind. Das nördliche Thal war wahrscheinlich in der ältesten Zeit ein grosser See, bis der Peneusfluss sich durch das Thal Tempe (ra ts/xtd]) zwischen Olymp und Ossa einen Ausweg bahnte.
2. Die Gebirge von Mittelgriechenland oder Hellas. An den Oeta schliesst sich im Sw. der rauhe und unwegsame Corax (7670') und die weiteren Verzweigungen des Gebirges in der Berglandschaft Aetolien. Die südliche Fortsetzung des Oeta ist der Parnassus (7500') in Phocis, von den Dichtern als Sitz des Apollo und der Musen gepriesen. Am Fusse der höchsten Kuppe des ,biceps‘ Parnassus entsprang die castalische Quelle; hier wuchsen Lorbeern und Oliven, während das Haupt des Berges fast das ganze Jahr hindurch mit Schnee bedeckt war. In einer Schlucht des Gebirges lag der Orakeltempel von Delphi, am Nordabhange bildete der wichtige Pass von Elatea einen Eingang in Phocis.. Südöstlich reiht sich an den Parnass der kräuterreiche Hel icon mit der Musenquelle Hippokrene und weiterhin der rauhe Ci-thaeron, die Grenzscheide zwischen Böotien und Attica. So ist Böotien in ähnlicher Weise wie Thessalien an drei Seiten von Bergen, vom Cnemis, Helicon, Cithaeron eingeschlossen.
An den Cithaeron reihten sich die Gebirge von Attica, der Parnes (4350'), der marmorreiche Penthelicus und der honigreiche Hymettus an. An der Südspitze Atticas lag: das Gebirge Laurium (1100') mit ergiebigen Silbergruben und das Vorgebirge Sunium.
3. Die Gebirge des Peloponnes. Das peloponnesi-sche Gebirgsland ist eigentlich als ein getrenntes zu betrachten,.
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Im laconischen Meerbusen: Cythera mit einem durch die Phönizier eingebürgerten alten Dienst der Aphrodite.
b. Im jonischen Meere: Zakynthos (j. Zante), Cephal-lenia mit der Stadt Same, Ithaca (j. Teaki), mit dem Berge Neriton, das kleine Reich des Odysseus, Leucas, Corcyra (j. Corfu), dessen gleichnamige Hauptstadt, von den Corinthem angelegt, sich zu einer mächtigen Seemacht in den jonischen Gewässern entwickelte.
2. In der Mitte und im Süden des aegaeischen Meeres:
a. Diecycladen. Sie bestehen aus zwei Reihen, von denen die nördliche als eine Fortsetzung von Euboea, die südliche als eine Verlängerung von Attica betrachtet werden kann. Zu der nördlichen Reihe gehört Delos, eine wichtige Kultstätte des Apollo und ein besuchter Sklavenmarkt, und Naxos, wegen ihrer Fruchtbarkeit dem Bacchus heilig; zu der südlichen Ceos, das durch seinen Marmor berühmte Paros und Melos im myrtoischen Meere.
b. Die Sporaden: Thera, Cos, Patmos.
c. Creta, die grösste griechische Insel, der südliche Abschluss des aegaeischen Meeres und zugleich der äusserste Querriegel des griechischen Gebirgssystems. Ihrer Natur nach ist die Insel auf Europa hingewiesen, denn ihre Nordküste ist reich an Häfen, während die Südküste fast ohne Buchten ist. Längs durch die Insel zieht sich ein Gebirge, dessen Hauptspitze der Ida bildet. Trotz der gebirgigen Natur war der Boden sehr ergiebig an Weizen, Wein, Oel und Baumfrüchten jeder Art. Daher war die Insel schon früh ein Ziel für die Seefahrten der Phönizier, bis diese endlich von den Griechen verdrängt wurden. Der Sturz der Titanen durch Zeus bedeutet wohl nur den Sieg des milderen hellenischen Cultus über den grausamen phönizischen Molochdienst. In alter Zeit übte Creta unter der halb sagenhaften Herrschaft des Minos eine wichtige Seeherrschaft aus. Die späteren Einwohner waren Dorer, und die Verfassung war der spartanischen vielfach ähnlich. In der spätgriechischen und der römischen Zeit thaten die Einwohner oft Söldnerdienste und waren als Bogenschützen mit dem „Cnossischen Rohre“ berühmt. Städte: Cydonia, Cnossus, Gortyna.
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schäften Kleinasiens bis zur Grenze von Cilicien und Lycao-nien. Hier theilt er sich in zwei Arme, einen nördlichen und südlichen. Der erstere zieht sich unter dem Namen Antitaurus durch Cappadocien, wo er im Argaeus (j. Erdschisch) seine höchste Höhe erreicht, bis an die Nordgrenze Armeniens. Der südliche Hauptarm, der eigentliche Taurus, bildet unter dem Namen Am anus an der Grenze von Cappadocien und Cilicien einen Pass, die Cilicischen Thore genannt. Der Amanus sendet einen Zweig bis an die südöstliche Spitze des Meerbusens von Issus (j. B. v. Skanderum) und bildet hier gleichfalls einen Pass, die Syrischen Thore. Das Gebirge setzt sich dann unter verschiedenen Namen bis zum Euphrat und Tigris fort.
2. Der Zagrus (j. Zagrosch), zwischen Armenien, Medien und Assyrien, eigentlich eine Fortsetzung des Taurus, mit den zagrischen und medischen Pässen.
3. Der Paropamisus, richtiger Paropanisus (j. Hindukuh), die Verbindung des vorderasiatischen mit dem hinterasiatischen Hochlande.
4. Der Caucasus zwischen dem schwarzen und dem caspischen Meere. An diesem steilen und unwegsamen Gebirge dachten sich die Alten das Ende der Welt.
Die Meere an der Küste Asiens:
1. Der indische Ocean.
2. Das erythraeische Meer zwischen Indien, Arabien und Afrika mit dem persischen Meerbusen.
3. Der arabische Meerbusen zwischen Aegypten und Arabien mit dem heroopolitanischen und aelatinischen Busen (j. B. v. Suez und Akabah).
4. Als Theile Ties mittelländischen Meeres: a. Das aegaei-sche Meer (j. Archipel), b. Der Hellespont (j. Strasse der Dardanellen), c. Die Propontis (j. Marmarameer), d. Der Bosporus (j. Str. v. Constantinopel), e. Der Pontus Euxinus (j. das schwarze Meer), f. Der cimmerische Bosporus i (j. Str. v. Kaffa), g. Der maeotische Sumpf (j. Asow- ■ sches M.). — Der grösste Landsee Asiens und der Erde s; überhaupt ist das Caspische Meer. Der Aralsee wird erst,; im 4. Jahrhundert n. Chr. erwähnt.
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Flüsse:
1. Der Indus. Er entspringt auf dem Hochlande von Tibet (nicht, wie die Alten glaubten, auf dem Paropamisos) und mündet in das erythraeische Meer.
2. Der Euphrat und Tigris, welche auf dem armenischen Gebirge entspringen und vereint in den persischen Meerbusen münden.
3. Der Halys (j. Kisil Irmak) entpringt auf dem Antitaurus und mündet in den Pontus Euxinus.
4. Den Oxus und Jaxartes (jetzt Amu und Sir Darja) lassen die Alten in das Caspische Meer statt in den Aralsee münden.
Das Klima ist bei der grossen Ausdehnung des Erd-theils sehr verschieden. Während der Norden vor eisiger Kälte starrt und auch im mittleren Asien viele Gebirgszüge mit ewigem Schnee bedeckt sind, sind die Ebenen und Thäler in der Mitte und im Süden des Landes von einem heiteren Himmel überwölbt. Indess ist auch in diesem glücklichen Himmelsstrich der Wechsel der Witterung oft plötzlich und unvermittelt. Auch fehlt es nicht an wasserarmen Einöden (Arabia deserta, Drangiana, Carmania), welche sich in fast ununterbrochener Reihe von der Grenze Afrikas an durch das mittlere Asien hinziehen. Besonders fruchtbar waren Indien, das mittlere Persien, Syrien, das glückliche Arabien, die Küsten-landschaften Kleinasiens und die westlichen Inseln. In diesen gesegneten Ländern ist die Heimath fast aller europäischen Hausthiere und Kulturpflanzen. Bei der grossen Ausdehnung durch die heisse, mittlere und nördliche kalte Zone, bei dem Wechsel des Hoch- und Tieflandes und bei der durch mächtige, schiffbare Ströme und eine günstig gegliederte Süd- und Westküste vermittelten Berührung mit dem Meere war Asien besonders geeignet, seine Bewohner auf verschiedene Art zu entwickeln und von der Einfachheit des Jäger-, Fischer- und Nomadenlebens schon früh zum Ackerbau und dem Handel und den mit ihnen verbundenen mannigfachen Segnungen der Kultur zu führen, während zugleich die Nähe der übrigen Erd-theile eine leichte Verbreitung der Menschen über die Erde ermöglichte. Wenn aber auch alle Bedingungen zur ersten
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Extrahierte Personennamen: Kisil_Irmak Darja
Extrahierte Ortsnamen: Tibet Pontus_Euxinus Asien Drangiana Carmania Afrikas Indien Syrien Kleinasiens
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Kanaan d. h. Niederland, Israel, das heilige Land oder das gelobte Land genannt. Die Grenzen waren im W. das mittelländische Meer, im N. der Libanon, im 0. der Jordan und das todte Meer, im S. ein Theil der syrisch-arabischen Wüste. Der Flächeninhalt dieses Gebietes war ungefähr 500 Qm. gross. Indess haben die Israeliten das Land in dieser Ausdehnung nie ganz besessen. Später in der römischen Zeit wurde auch das Land östlich vom Jordan zu Palästina gerechnet.
2. Der Jordan. Der Jordan entspringt auf dem über 9000 Fuss hohen schneebedeckten Herrn on, dem mächtigsten Höhenzuge des Antilibanon, in drei Hauptquellen. In seinem 25 Meilen langen Laufe fliesst er durch zwei Seen, den Me-romsee und den See von Genezareth, welcher 700 Fuss unter dem Spiegel des mittelländischen Meeres liegt, und mündet in das 1231 Fuss unter dem Meeresspiegel liegende todte Meer oder den Asphaltsee. Dieser merkwürdige See ist 10 Meilen lang, 1^2 Meilen breit und von steilen Kalkfelsen umgeben. Sein Wasser ist das salzhaltigste und schwerste auf der ganzen Erde und überzieht Alles, was in seine Nähe kommt, mit einer Salzkruste. Rings umher am Ufer sind Schwefelwasserquellen, welche eine so schädliche Luft ausathmen, dass kein lebendes Wesen dort gedeihen kann. Mächtige Stücke x\sphalt schwimmen auf dem Wasser; auch Schwefel findet sich in grosser Menge. Der See besteht aus zwei Theilen, einem 1000 bis 2000 Fuss tiefen nördlichen Becken und einer südlichen seichten Salzlagune, welche die Lage der untergegangenen Städte So-doma und Gomorrha bezeichnet. Das Klima ist an der Jordanmündung tropisch, während es in seinem oberen Laufe gemässigt ist.
3. Das Gebirgsland. Nach der Erhebung des Bodens kann man vier von N. nach S. laufende Striche unterscheiden: 1. Das niedrige Küstengebiet, 2. das westjordanische Hochland, 3. das Jordanthal, 4. das ostjordanische Hochland. Das Ostjordanland ist mit Ausnahme seines südlichen Theiles eine rauhe durchschnittlich 2000 Fuss hohe Hochebene. Das West-jordanland wird durch das Karmelgebirge in ein nördliches wellenförmiges Hochland mit dem Berge Tabor (7000 Fuss) und der Ebene Jesreel oder Esdraelon und eine südliche
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